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Strickdesign für große GrößenTipps aus der PraxisNicht wenige Leute kaufen sich eine Strickmaschine, weil sie Probleme
haben, gut passende und bezahlbare Strickkleidung für ihre spezielle
Größe zu finden. Sie möchten selbst stricken, was im Laden
nicht erhältlich ist. In der Strickmaschinenwerbung heißt es
dazu auch oft vollmundig: "200 Nadeln, damit Sie auch große
Größen stricken können". Je nach Situation gibt es mehrere Lösungsansätze, die ich Euch nahe bringen möchte. Ihr solltet auf jeden Fall
Lösung 1: Die MaschenweiteWenn die fehlende Nadelzahl nicht allzu groß ist, versucht doch
zunächst einmal, eine höhere Maschenweite einzustellen und strickt
eine neue Maschenprobe. Einstellung 8 oder 9 anstelle von 7 kann oft den
entscheidenden Unterschied ausmachen. Prüft aber, ob das Gestrick
nun noch den gewünschten "Griff" hat und nicht für
Eure Zwecke zu locker ist. Lösung 2: Die MusterartLäßt sich mit der Maschenweite nichts erreichen, gibt es die
Möglichkeit, die Musterart zu ändern. Für einen Laien klingt
es vielleicht merkwürdig, aber manche Musterarten gehen mehr in die
Breite als andere. Dazu gehören alle Fangpatentmuster, sowohl am
Einbett wie auch am Doppelbett. Wenn Ihr anstelle eines Norwegermusters
beispielsweise ein zweifarbiges Fangpatentmuster verwendet (konsultiert
dazu Eure Musterbücher), kommt Ihr bestimmt mit den 200 Nadeln aus!
Lösung 3: Das GarnFalls die Fangmuster-Lösung für Euch nicht in Frage kommt, bleibt immer noch die Möglichkeit, ein anderes Garn zu verwenden. Wählt ein etwas dickeres Material (z. B. Baumwolle mit einer Lauflänge von 140 m auf 50 g anstelle von 180 m), und Ihr könnt die Maschenweite entsprechend erhöhen. Dadurch benötigt Ihr dann weniger Maschen insgesamt und kommt hoffentlich mit den Nadeln Eurer Maschine aus. Aber auch bei dieser recht radikalen Methode dürft Ihr natürlich eine gewisse Grenze nicht überschreiten. Das Garn sollte sich auf jeden Fall noch gut mit Eurer Maschine verstricken lassen. Lösung 4: Der KG-Schlitten?Seid Ihr glückliche Besitzer eines Elektrik-Schlittens von Brother (z. B. KG 95), dann habt Ihr noch mehr Möglichkeiten. Dieser Schlitten bietet Euch nämlich unter anderem mehr Spielraum bei den Einstellungen für die Maschenweite. Wenn Euer Garn eigentlich schon ein wenig zu dick für die Standard-Strickmaschine ist, läßt es sich mit der größten Einstellung des KG oft noch erfolgreich verarbeiten und ermöglicht Maschenproben von 22-24 Maschen auf 10 cm. Hinzu kommt, dass Krausgestricktes sozusagen von Natur aus eher in die Breite geht. Auch hier könnt Ihr Euch also die Eigenschaften des Musters zunutze machen. Vielleicht helfen Euch diese Hinweise schon, Euren Wunschpullover in einer großen Größe zu realisieren. Falls für Eure Bedürfnisse jedoch bisher nichts dabei war, schaut doch demnächst mal wieder rein. In der nächsten Folge geht es nämlich darum, wie man sich dem Problem buchstäblich aus einer anderen Richtung nähert, um es erfolgreich zu lösen. Bis dahin viel Spaß beim Stricken! Copyright © 1999-2008 Kerstin Michler Zurück zur Startseite oder zur Stricktipps-Seite |