Welches Garn für welche Strickmaschine?

Leider kann man nicht mit jeder Strickmaschine jedes beliebige Garn verarbeiten. Dünne Garne eignen sich nur für den Feinstricker, während man dickere Garne wiederum nur mit einem Grobstricker verstricken kann. Soweit klingt alles ganz logisch, aber für einen Anfänger sind die Grenzen zwischen dick und dünn oft nur schwer zu bestimmen. Deshalb findet Ihr hier eine kleine Hilfe.

Den wichtigsten Anhaltspunkt zur Einordnung Eures Garnes findet Ihr normalerweise auf der Banderole. Es ist die Maschenprobe für Glatt-Rechts, die der Hersteller angegeben hat. Meistens ist ein kleines Piktogramm aufgedruckt, ein Quadrat mit dem Text "10x10 cm" und Zahlenangaben an den Seiten. Da steht dann zum Beispiel: "42R" oder "30M". Die Zahl bei R gibt die Reihenzahlen an, die Zahl bei M die Maschenzahlen. Diese Zahl ist für Euch wichtig. Ihr habt es in diesem Beispiel also mit einem Garn zu tun, das bei einfachem Glatt-Rechts-Gestrick 30 Maschen auf 10 cm ergibt.

Wenn auf der Banderole keine Maschenprobe angegeben ist, ist das noch kein Grund zum Verzweifeln. Eine empfohlene Nadelstärke steht eigentlich immer drauf. Holt also die Stricknadeln heraus und strickt mit der vorgeschlagenen Nadelstärke 25-30 Maschen und etwa 25-30 Reihen glatt rechts. Dann messt Ihr nach, wieviele Maschen auf 10 cm kommen. Nun habt Ihr einen Anhaltspunkt, für welchen Maschinentyp Euer Garn geeignet ist.

Feinstricker: Mit 4,5 mm Nadelabstand und glatt rechts gestrickt kann man nicht weniger als etwa 25 Maschen auf 10 cm erzielen. Je nach Garn liegt man zwischen 36 Maschen bei sehr dünnem Garn und 25-26 Maschen bei der dicksten Qualität, die für den Feinstricker noch verwendbar ist. Mitunter kann man ein Garn mit 24 Maschen auf 10 cm noch auf der Maschine verarbeiten, auch wenn man beim Maschinestricken nicht auf diese Maschenprobe kommen wird. Solche Garne eignen sich übrigens erstaunlich gut für den KG. Wenn aber weniger als 24 Maschen auf 10 cm angegeben sind, nehmt lieber einen Mittelstricker, oder verstrickt das Garn von Hand.

Mittelstricker: Diese Maschinen haben einen Nadelabstand von 6 bis 7 mm. Die Nadeln sind auch etwas dicker und haben einen größeren Haken. Man kann deshalb dickeres Garn damit verarbeiten als mit dem Feinstricker. Der Mittelstricker ermöglicht Maschenproben zwischen etwa 17 Maschen auf 10 cm und 26 Maschen auf 10 cm. Wenn Eure Maschenprobe dazwischen liegt, könnt Ihr das Garn also mit diesem Gerät verstricken. Viele Handstrickgarne haben eine empfohlene Maschenprobe von 22 Maschen auf 10 cm. Das ist perfekt für den Mittelstricker.

Grobstricker: Diese Strickmaschinen für sehr dickes Garn haben einen Nadelabstand von 9 mm. Sie haben auch weniger, aber dafür dickere Nadeln als die anderen Maschinen. Ein Grobstricker-Garn sollte deshalb höchstens 20 Maschen auf 10 cm ergeben, sonst habt Ihr wahrscheinlich gar nicht genügend Nadeln zur Verfügung. Wenn Euer Garn so dick ist, daß Ihr 13-18 Maschen auf 10 cm erhaltet, ist es besser und leichter zu verarbeiten.

Es gibt auch Garne, die sich mit der Maschine überhaupt nicht mehr verarbeiten lassen. Dazu gehören die besonders dicken Modegarne, die mit Nadelstärke 8 oder noch dicker verarbeitet werden. Wenn Ihr Euch daraus ein Modell stricken wollen, müsst Ihr zu den Handstricknadeln greifen.

Solltet Ihr spezielle Fragen zu Maschenprobe und Garn haben, steht Euch jetzt auch das Strickforum zur Verfügung.

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