Mohairjäckchen zum Binden

Ganz schlicht auf dem Mittelstricker KX 350 ist diese taillenkurze, knappe Jacke (etwa Größe 36-40) gestrickt. Das Material ist 70 % Mohair, 30 % Polyacryl, und die Lauflänge dürfte ungefähr 115 m pro 50 g betragen. Ich hatte knapp sechs Knäuel davon beim Aufräumen gefunden und fand die Farbe zu schön zum Wegwerfen. Weil es nicht viel Material war, musste ich mir gut überlegen, was ich daraus stricken sollte.

Fürs Tragen auf der bloßen Haut fand ich das Garn doch etwas zu kratzig. Pullunder will man auch nicht immer tragen. Aber so ein kleines modisches Jäckchen, das hat doch was! Zuerst sollte es sogar nur eine Weste werden, weil ich nicht wußte, ob das Garn auch für Ärmel reichen würde.

Vorder- und Rückenteile habe ich mit einem Wickelanschlag begonnen und mit MW 6 glatt rechts gestrickt. Nach dem Schließen der Schulter- und Seitennähte strickte ich die lange Blende an die vorderen Kanten und den Halsausschnitt an.

Danach kam das Bindeband an die Reihe. Es sollte einmal locker um die Taille reichen und noch genügend zusätzliche Länge haben, um zu einer Schleife gebunden zu werden. Nach dem Stricken markierte ich die Bandmitte und die Rückenmitte und nähte es von der Mitte her nach außen so an die unteren Kanten, dass diese nicht gedehnt wurden. Auf drei Maschen der Leibteile kamen immer zwei Reihen des Bandes.

Als ich soweit gekommen war, hatte ich noch gut zwei Knäuel vom Garn übrig. Nur für Armlochblenden war das viel zuviel, und weitere Reste wollte ich auch nicht übrigbehalten. Also beschloss ich, ganz mutig zu sein und noch Ärmel zu stricken. Als ich den ersten fertig hatte, legte ich ihn erst mal auf die Küchenwaage, und dann das verbliebene Garn.

Und siehe da, es reichte noch! Diese Jacke wiegt tatsächlich nur etwa 250 g. Natürlich hält sie wegen des tiefen Ausschnitts nicht überall besonders warm, aber sie ist vielseitig tragbar und auch für feinere Anlässe geeignet. Meinetwegen kann der Frühling jetzt kommen!

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